Brander Schächte
Seit der Entdeckung der Freiberger Silbererze um 1168 sind sicher nur wenige Jahrzehnte vergangen, bis man die Erzgänge auf Erbisdorfer Flur erschürfte und bebaute. Keramikfunde aus Grubenbauen dieser Zeit stützen diese Annahme. Man begnügte sich zunächst mit dem Abbau der reichen Erze in der Oxidations- und Zementationszone wenige Meter unterhalb der Erdoberfläche.
Tagegegend einer großen Grube
Deshalb waren die Gruben in der Anfangszeit des hiesigen Bergbaus kleine Betriebe, die von wenigen Bergleuten betrieben wurden. Hielt der Erzsegen nicht an, wurde die Grube aufgegeben, und an anderer Stelle versuchte der Bergmann erneut sein Glück.
Ein Stollnmundloch
Nach Abbau der reichen Erze in den oberen Teufen musste die Lagerstätte mit geringeren Metallgehalten angegriffen werden. Mit dem fortschreitenden Abbau in die Tiefe stellten sich verschiedene Hindernisse ein. Das fließende Grundwasser musste gehoben werden, die Förderung verlangte mehr Energie, und die Frischluftzufuhr musste gesichert sein. Finanziell war damit der einzelne Bergmann überfordert. Es kam zu Zusammenschlüssen von miteinander arbeitenden Bergleuten, den Gewerkschaften. In eine solche Gewerkschaft brachte der Bergmann seine Arbeitskraft als seinen Anteil ein. Die Mitglieder einer solchen Gewerkschaft nannte man Gewerken. Später konnte man auch Anteile rein als finanzielle Zuzahlung erwerben.
Grubenfeld in Himmelsfürst: eines der reichsten. So konnte sich die Grube 1858 auch ein stattliches Huthaus leisten.
Ein Füllort aus der Zeit um 1900 ist heute noch am Schacht Reiche Zeche auf der ersten Sohle zu sehen.
Von unzähligen kleinen Bergwerken - über 340 erzliefernden Brander Gruben im 16. Jahrhundert - verringerte sich die Zahl auf vier große Gruben um 1860, nämlich auf die Fundgruben Himmelsfürst, Vereinigt Feld, Einigkeit und Beschert Glück.